Kalker Tagebuch (37)

Gedanken, die sich bei einem Sonntagsspaziergang durch das Veedel aufdrängen:

Ich hoffe sehr, die „Abbruch Profi’s!“ können mehr an der Abrissbirne als am Apostroph. Sonst wird der „Um- und Rückbau“ des ehemaligen Kaufhofs in Kalk wieder für überregionale Resonanz sorgen…

Wobei das Wort „Abrissbirne“ der besseren & flüssigen Lesbarkeit geschuldet ist. Ich lernte im Nachgang durch eine Leserrückmeldung a. a. O.:

Ich widerspreche der Einschätzung, dass es sich um eine Abrissbirne handelt, auf das schärfste. […] Das ist ein Druckluftmeißelhammer (Plural: Druckluftmeißelhammer’s).

Egal wie: Meine Bedenken sind immer noch da. Und sie werden schleichend zu: Befürchtungen. Das Thema Termintreue hierbei völlig ausklammernd.

Kalker Tagebuch (36)

Die Bagger rollen an. Es hat dann leidlich mehr als dreieinhalb Jahre nach der Schließung des Kaufhofs in Kalk gedauert. Für kölsche Verhältnisse eigentlich nur ein Wimpernschlag. Das heißt: Die unendliche Kaufhof-Geschichte geht endlich, endlich weiter!!

Der Kaufhof 2014. Foto: Köln-Kalk-Blog.

Doch – vor allem, wenn man Bauvorhaben und deren Termintreue in Köln kennt – habe ich große Angst: Wird es so gelungen, kostengünstig & ambitioniert werden wie der Hubschrauberlandeplatz auf dem Kalkberg? Denn sie wollen – so verstehe ich den KStA-Artikel als Bau-Laie – das Gebäude in der Mitte durchschneiden. Der Plan klingt also nicht ganz so trivial, wie ich finde:

„Schließlich soll in Abstimmung mit dem Denkmalschutz die Fassade mit dem markanten Flugdach an der Kalker Hauptstraße mit zwei Achsen nach innen erhalten bleiben. Der Denkmalschutz schreibt zudem im Erdgeschoss-Bereich vor, weitere Rundsäulen als tragende Elemente zu sichern. Braun: ‚Das alte Warenhaus-Gebäude wird sozusagen in der Mitte durchgeschnitten. Entscheidend ist, dass der vordere Teil dabei nicht umfällt.‚“ [Hervorhebung HS]

Ich. Mache. Mir. Große. Sorgen. Dazu trägt auch die – genius loci – schon jetzt nicht mehr einzuhaltende Deadline für das Ende des Bauvorhabens bei:

„Innerhalb von 18 Monaten will man das Konzept des Architekturbüros von Peter Bastian umsetzen.“

In meiner Welt bedeutet dies, dass die Fertigstellung – ich überschlage jetzt großzügig – im Dezember 2017 erfolgt, damit man auch das Weihnachtsgeschäft mitnehmen kann. Ich halte jetzt schon jede Wette, dass dies nicht gelingt. Dennoch freue mich über jeden durchgeknallten Desperado, der – oder die – wider besseren Wissens dagegen hält und mit mir wettet. Traut Euch! Und denkt immer daran:

Sisyphos war ein glücklicher Mensch.

Kalker Tagebuch (35)

CSI Kalk!

Bitte gehen Sie weiter, es gibt nichts zu säen!

 

Kalk hat Biss!

Die Papiertütenmarketingoffensive:

Kalk hat Biss. Kalk hat Style.

Und ist „Papiertütenmarketingoffensive“ ein Wort, für das man eine Patenschaft übernehmen sollte? Der Praktikant ist sich nicht ganz sicher. Was meint Ihr?

Bella Italia in Kalk!

Bella Italia in Kalk. Es gibt so Augenblicke, da passt einfach alles. Alles.

Karnevalsausgabe oder Etikett-Relaunch bei Sünner?!

Han Solo Der Praktikant kämpfte sich durch die weiße Hölle Hoth Köln ins REWE in den Köln-Arcaden und machte folgende Entdeckung:

Existentielle Fragen schossen ihm unmittelbar, unverzüglich durch den Kopf: Ist das die Karnevalsausgabe von Sünner-Kölsch im Retrochique? Hatte jemand eine kölsche „Idee“, um mit dem Etikett jüngere Käuferschichten zu begeistern? Wurde eine Charge Kölsch aus den Siebzigern des letzten Jahrhunderts wiederentdeckt? Oder sind das die Vorboten eines großen Markenrelaunch bei Kölns ältester Brauerei?

Wer freut sich über sachdienliche Hinweise?

Der Praktikant

Papageien in Kalk!

Die Gentrifizierung in ihrem Lauf, hält weder Beo noch Ara auf! Oder zum Tag des schlechten Wortspiels: „Wer Ara sagt, muss auch Beo sagen.“

Die Gentrifizierung schreitet voran: Jetzt sind auch die Papageien in Kalk angekommen. Bild: feynschliff

Das Landleben Kalk breitet sich aus und erobert die Stadt.

Neuerburgstrasse 21 – „In meinem Badezimmer bin ich Kapitän!“

Neuerburgstraße 21 – „In meinem Badezimmer bin ich Kapitän!“ Oder wie es auf der Seite des Schauspiel Köln so schön steht:

„Gregor Schneider wird in der Neuerburgstraße 21 für das Schauspiel Köln komplexe GEBAUTE RÄUME schaffen, die aus einer großen Halle ein klaustrophobisches, intimes Universum machen werden. Der Künstler begreift die Situation als dreidimensionale, begehbare Skulptur, welche den vorhandenen Raum zum Verschwinden bringt. Theaterressourcen werden in einem Maße genutzt, wie es in einem Museumsraum nur schwer möglich gewesen wäre. „

Aus Spoilergründen vermeide ich eine genaue Beschreibung dessen, was die Mitarbeiter des Schauspiels Köln eine „Aufführung“ nennen und ich als „Raumistallation“ beschreiben würde. Nur so viel: Man zweifelt an seinem Fortkommen. Das gelingt dem Künstler aus Mönchengldbach-Rheydt sehr, sehr gut.

Bei der Einweisung, bevor man einzeln und im 5-Minuten-Abstand die Installation betritt, erfährt man: Sie betreten dunkle und helle Räume, die Reise ist als Einbahnstraße konzipiert, man verlässt das „Stück“ an einer anderen Stelle, an der man es betritt.

Und – aus urheberrechtlichen Gründen – sind keine Bild- oder Videoaufnahmen erlaubt.

Ferner – ganz, ganz wichtig: Idealerweise soll der Besucher – im O-Ton – „keine Markierungen in den Räumen mit Lippenstift oder Kuli hinterlassen„. Und der Einweiser sagte etwas, dass noch deutlich wichtiger ist: Falls man in Panik gerät oder einen klaustrophobischen Anfall hat, kann man die Räume jederzeit durch die Notausgänge verlassen und wird dann von einem Mitarbeiter aus dem „Stück“ geführt. Dann ist die Aufführung aber zu Ende.

In der Installation selbst durchläuft man einige Entwicklungen, die mit Zweifel, Wiederholung, Verlassen und Lenkung so beschrieben sind, dass man nicht allzu viel verrät.

Um es launig zusammenzufassen: Für etwa 15  Minuten zahlt man 8 Euro: Das ist deutlich günstiger als eine Minute Rechtsberatung durch Danni Lowinski. Und lohnt sich. Das Stück läuft noch bis zum 07.09.2014.

 

 

 

Geschützt: Kalker Tagebuch (34)

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Kalker Tagebuch (33)

14.08.2014

Liebes Tagebuch,

ich war schon wieder im Fanshop des 1. FC Köln in den Köln Arcaden. Nein, das wird nicht langsam zur Gewohnheit und ich bin auch nicht „umgedreht“ worden. Und diesmal gewann ich meine Stimme schneller zurück als beim letzten Mal – vielleicht hat das Grauen mich schon abgestumpft?!

Es fehlte ja noch der Name der Zielperson auf dem Trikot. Nach Anruf des Fanshops und Postversand durch Zielperson konnte ich vor der Geschichte vermelden:

„Trikot ist gestern angekommen und geht heute in die FINALBEFLOCKUNG.

„Merci! Und am Freitag gibt es dann ein neues Kapitel deiner Odysse hinter der feindlichen Frontlinie im Internet…?!“

Was natürlich VÖLLIG ABWEGIG ist!

Akt II in der Hölle: Faust 2 - Die Rückkehr!

Als ob ich so mitteilsam wäre. Wir sind doch nicht im Buch „The Circle„. Auf jeden Fall habe ich diesmal eine neutrale Tüte mitgenommen. Und weil es niemanden interessiert, erwähne ich auch nicht die Tatsache, dass sich vor Ort noch folgender Dialog entsponn:

„Das dauert eine Viertelstunde, die Flockmaschine muss noch vorheizen. Wollen Sie so lange hier warten?“

Och nö.

Die Wahrheit muss nicht immer schlagfertig sein.

Faust auf Faust. Hart ganz hart.