Fenster im GENAU e.V.

Was machen ein Franzose, ein Grieche, ein Berliner und eine New Yorkerin in Kalk?

Genau: Musik.

Und zwar mit anderthalbstündiger Verspätung, da sie von Hamburg kommend auf der Autobahn in einer Vollsperrung standen. Die vierköpfige Kombo „Fenster“.

Dank des Instinktes von Kunstrasen-Moderator Hartmut „Ernesto“ Ernst, der uns auf dieses Konzert im Veedels-Club GENAU e.V.  hinwies, machten wir alten Menschen uns auf den Weg und beschwerlichen Fußmarsch zum Auftritt. Das GENAU in der Vietorstraße 59a gibt es seit etwa einem Jahr, aber irgendwie ist uns diese Perle in Kalk bisher entgangen. Ein großer Fehler. Dieser Club muss unterstützt werden!  Vor allem wenn man die großartige Dekoration der Herrentoilette betrachtet…

Wir drückten den Altersdurchschnitt im GENAU natürlich sehr nach oben, aber besser in einen CLUB gehen als kriminell zu werden. Wie ich beobachtete, trinken die jungen Menschen „interessante“ Sachen wie zum Beispiel Club Mate“  mit Wodka. Brrrr, da war ich froh, dass ich dort auch Sünner bekam, was aus Lokalpatrotismus diesem Zeug vorzuziehen ist.

Zu der Musik kann ich nichts bis wenig schreiben, da diese Musik einfach nicht meine Tasse Tee war. Die jungen Leute haben sich das alles sehr schön ausgedacht und sehr oft untereinander die Instrumente getauscht. Veedelsgentrifizierung – und wir sind mittendrin, der Praktikant gleichermaßen als Paparazzo der Modifikation des Veedels. Es tut sich viel in letzter Zeit in Kalk.

„Endlich Zeit fürs Wesentliche. Die Sommerdiktatur der gedankenlosen guten Laune ist zum Glück vorbei. Jetzt wird alles besser.“ (Nils Minkmar, FAZ vom Samstag, den 22.09.2012)

Ein paar Bilder von gestern:

... das haben sich die jungen Leute selbst ausgedacht... #Fen... on TwitpicMit anderthalb Stunden Verspaetung beginnt #Fenster aus Berli... on TwitpicGrossartige Dekoration der #Herrentoilette im #Genau ;-) on Twitpic

Das aktuelle Video von Fenster [hier]

Ein runder & gelungener Abend. Ich kann nur allen Kalkerinnen & Kalkern, und auch den Clubgängern jenseits des großes Flusses, einen Besuch im GENAU mit Nachdruck empfehlen.

Begeistert:

Der Praktikant

Utopia Kalk

„Sich der mächtigen Stadt entziehen – wer den Berg besteigt, verlässt die Masse.“

Nachdem die Chefin von dieser Veranstaltung erfuhr, nahmen Chefin und Praktikant am 16.09.2012 an der Führung, an der Reise durch das Reich „Utopia Kalk“ teil. Die Einreiseformalitäten verliefen ohne Problem und die sehr freundliche „Zöllnerin“ verpasste uns den leuchtend roten „Utopia Kalk“-Stempel.


Wir hielten das akademische Viertel  ein und mit einer kleinen Verspätung  ging es dann los. Wir starteten zu acht, zwei Teilnehmer entpuppten sich nach kurzer Zeit als Teil des Ensembles.

Und um was ging es überhaupt? Laut Schauspiel Köln um die „Rheinischen Rebellen„:

Diesmal suchen wir die Zukunft und zwar in Kalk. Was versteckt sich in den engen Wohnstraßen, den Imbissen, Industriedenkmälern, auf Brachen und in den Werkshallen? Nach Kalk kommen manche gar nicht, manche gehen niemals raus und manche wollen nie wieder weg. Das Viertel innerhalb des rechtsrheinischen Eisenbahngürtels bildet eine Stadt für sich. Mittendrin liegt ein kleiner Berg, der Kalkberg. Eine Deponie aus den Abfällen einer Chemischen Fabrik, die lange das verbotene Herz des Viertels darstellte und den einige für den spektakulärsten Aussichtspunkt Kölns halten.

Hier errichten wir unseren Staat Utopia Kalk. Ein Labor auf der Suche nach der Gemeinschaft von morgen. Wir haben nur ein paar Tage den neuen Staat zu bewohnen, um gemeinsam zu suchen, zu feiern, zu schreiben, zu grillen, Theater zu spielen und uns zu beraten – über Freiräume, Utopien, Sehnsüchte und das Scheitern. Aber die Zeit wird reichen und wenn wir untergegangen sind, werden wir fehlen. Von Mai bis Mitte Juni spazieren wir durch Kalk, erkunden das Gelände abseits des geplanten, geordneten und vorgegebenen Lebens. Hinterhöfe, Baustellen, Industriebrachen, Privatgelände sowie Baumärkte, Motorradläden und der Musikstore sind die Orte, die wir brauchen, um unseren Plan zu verwirklichen.

Wir wurden tiefeninformiert über die Brache im Süden von „Utopia Kalk“ und erhielten neben Anweisungen mit dem Megaphon einen historischen Abriss zur Aufschüttung des Kalkbergs mit gepresstem Müll.

Insbesondere das Flanieren über die Kalker Hauptstraße war bemerkenswert, die Darsteller verstanden es immer wieder, uns zu überraschen und zu verblüffen. Von der Choreographie her ein fantastisches Stück. Wir bewegen uns. Hinter uns wird abgebaut, vor uns – unbemerkt – wieder auf. Die Szenen waren für die „normalen“ Passanten eher irritierend und zum Teil belustigend. Dieser szenische Spaziergang durch das Veedel, durch das „Totaltheater Kalk“ war wirklich inspirierend. Das Stück in Bewegung war so fesselnd, dass ich mich kaum auf meinen Liveticker konzentrieren konnte… Auch die Fragen, die bei der szenischen Kurzlesung am AZ in Kalk aufgeworfen wurden, waren für mich spannend:

Ist „Plena“ die Mehrzahl von „Plenum„?

Nach einem kurzen Picknick an der Kalk Post und der spannenden Frage der Schauspieler an die Teilnehmer („Was ist Ihr Lieblingsplatz in Kalk?“ „Der Klostergarten… ähem, die Sünner-Brauerei… tja…„) erfuhren wir in der U-Bahn Dinge aus dem Leben von „Willi, dem Polizisten“.

Es folgte ein Halt im Museum von Utopia Kalk (auch bekannt als Baustelle Kalk), danach ging es durch die Hinterhöfe und über Spielplätze, bei denen einige selbst geschriebene Miniaturen aufgeführt wurden – Chapeau! Es ging darum, wie ein Schauspieler es formulierte:

„Die Aktivität im Raum festhalten. Wie die Azteken.“

Leider konnte der Rundgang durch Utopia Kalk nicht, wie geplant, auf dem Kalkberg enden („Sich der mächtigen Stadt entziehen – wer den Berg besteigt, verlässt die Masse.„), dies wurde dem Schauspiel Kalk Köln anwaltlich untersagt, aber am Ende sangen die bemerkenswert guten Schauspieler noch die Hymne von Utopia Kalk und es gab die Möglichkeit, sich zum Präsidenten ernennen zu lassen. Ein Drittel unserer Gruppe machte davon Gebrauch – und nach der Vereidigung und dem Inaugurationsfoto war das Stück zu Ende.

Ein paar Bilder von der Veranstaltung (mehr finden sich hier):

#Einreiseformalitaeten erledigt! #UtopiaKalk on Twitpic"Sie befinden sich in #UtopiaKalk" on Twitpic#Lesung vor dem #AZ in #UtopiaKalk on Twitpic
Kunst ist #Anstrengung! #UtopiaKalk on TwitpicDie Kalker Hauptstrasse herunter flanieren... #UtopiaKalk on TwitpicPropagandamaterial vom @Kalker_Kaffee bei #UtopiaKalk on Twitpic
#Formationstanz am #Bauhaus. #UtopiaKalk on TwitpicDer #Kalkberg #UtopiaKalk on TwitpicDie #Nationalhymne von #UtopiaKalk zum Abschluss! on Twitpic

Videos der Rheinischen Rebellen [hier].

1. Ich glaube, nach der Führung werden einige gut gepflegte Vorurteile gegenüber dem Veedel nicht mehr vorhanden sein.

2. Wer konnte sich die Gelegenheit, Präsident von Utopia Kalk zu werden, natürlich nicht entgehen lassen?

Der Praktikant.

Ausgehtipp für Köln: „Blauer König“ in Kalk

Allen Menschen, die sich auch mal auf die andere Rheinseite trauen, auf die rechte nämlich, sei an dieser Stelle mt Nachdruck der „Blaue König“ anempfohlen!

Zum Jahresende 2007, nach zehn Jahren, in denen der „Blaue König“ eine positive Singularität nicht nur auf der rechten Rheinseite war, hatten die damaligen Betreiber genug, verließen Köln und es schloß sich eine wechselvolle Geschichte in den Jahren 2007 bis 2009 an, mit betont dilletantisch vorgetragenen Spargelschälversuchen, vergessenenen Getränkebestellungen, Öffnungszeiten nach dem Mondkalender und überforderten Kellnern & Köchen. Ein Intermezzo also, das man getrost vergessen kann. Die ganze leidvolle Zeit kann man hier auf Qype im Detail nachlesen.

Doch seit dem Sommer 2009 ist der aktuelle Pächter dort – und seit dieser Zeit kann man das Café und Restaurant wieder nur allerwärmstens empfehlen. Das Sünner-Kölsch ist dort immer gepflegt & gut gezapft, der Wein sehr gut, der Gruß aus der Küche mehr als gefällig.

Man hat sich für eine „bekochbare“ und nicht allzu ausufernde Karte entschieden, was ich persönlich als Gewinn empfinde, da man sich dort einfach nicht verzettelt und die Gäste immer wieder mit abwechslungsreichen und spannenden Tagesangeboten überrascht.

Die Tarte flambée – eine Spezialität des Hauses, ist stets bemerkenswert gut und obwohl hauchdünn, sehr, sehr mächtig.

Flammkuchen

Vor allem ist ein Besuch zu empfehlen, wenn das Schnitzel Wiener Art auf der Tageskarte (handgeschrieben mit Kreide, wie ich noch nachtragen muss) angeboten wird! Ich habe ausserhalb Wiens und Bayerns selten so perfekte Schnitzel gegessen! Der Clou: In die Panade ist Zitrone gegeben – einfach mal selbst ausprobieren. Vor allem in Verbindung mit Spargel (stets sehr gut geschält) ein Gedicht…

Das Gleiche gilt aber auch uneingeschänkt für die exzellente Pasta…

… und besonders hervorheben muß man auch die selbstgemachten Kuchen, die zwar nicht in Auswahl, aber in Qualität sogar den Vergleich mit dem Schlechtrimen in Kalk nicht zu scheuen brauchen. Aber das wäre wieder eine ganz andere Geschichte. Nachdem man im Jahr 2010 endlich das „IKEA-Kirmesbesteck“ durch qualitativ besseres Werkzeug aus dem Hause „Franz Fürst“ ersetzte, habe selbst ich nichts mehr zu mäkeln 😉

Man kann einfach alles von der Karte ans Herz legen, sowohl die Flammkuchen als auch die Tagesgerichte sind von höchster Qualität und Güte, das Frühstück ist sehr gut und an Wochenenden bis 17.00 Uhr (!) bestellbar. Der Service ist bemerkenswert, die Bedienungen sind sehr, sehr freundlich (auch in Stoßzeiten und wenn’s hektisch ist) und das Ambiente, die Einrichtung und damit die Atmophäre sind toll. Hier wird man gerne und bewusst zum „Redundanzesser„, wie Jürgen Dollase es nennt. Wer es gerne noch detailierter haben möchte, der kann sich meinen Riemen, den ich als Langzeitbeobachtung auf Qype verfasste, durchlesen.

Die Öffungszeiten:
Dienstag bis Freitag von 11 – 24 Uhr; Samstag 12 – 24 Uhr und Sonntag von 9.30 -24 Uhr. Die Küche ist durchgehend bis 23 Uhr geöffnet. Montags ist Ruhetag.

Mein Vorschlag: Hingehen, genießen, einen eigenen Eindruck verschaffen und idealerweise hier oder auf rheinkilometer688 von eben diesen berichten!

Wer hat sich mit diesem Artikel 1:1 selber abgekupfert?

Der Praktikant

Zynische Werbung in der Kölner U-Bahn

Gestern Abend glaubte ich, ein Plakatierer habe sich einen derben Scherz erlaubt. Oder ich habe mich einfach verguckt. Denn so viel Zynismus hätte ich wirklich nicht erwartet… Folgende, mich etwas verstörende Werbung für den „Tag der Archive“ (!) lachte mich teuflisch in der Kölner U-Bahn (!!), Linie 9, an:

koelner_ubahn_werbung_01032010

Ist das Zynismus, fehlendes Einfühlungsvermögen oder einfach doppelt gebrochene Ironie?? Oder hat da jemand ein „interessantes“ Gespür für Timing?

Morgen jährt sich zum ersten Mal das U-Bahn-Unglück vom 03.03.2009. Und wer kann diese Werbung – selbst nachdem er einmal darüber geschlafen hat – immer noch nicht richtig einordnen?

Der Praktikant.

Der Kaugummiautomatenmann an der Schnapsfabrik…

… was wie der arg gekünstelte Titel eines modernen Lyrikbandes (Melusine: Kraweel, kraweel!) klingt, ist einfach nur die treffende Beschreibung eines spannenden Graffito, das sich dem Praktikanten bei einem sonntäglichen Verdauungsspaziergang durch Kalk nach einem non-frugalen Frühstück im Schlechtrimen bot:

Der Kaugummitautomatenmann an der Schnapsfabrik, 31.01.2010

Der Kaugummitautomatenmann an der Schnapsfabrik, 31.01.2010

Und Gentrifizierung hin, Hipness her:

In Kalk lassen sich immer wieder ein paar Preziosen entdecken. Und sei es ein Kaugummiautomatenmann an der Schnapsfabrik (heißt wirklich so). Darüber hoch erfreut ist:

Der Praktikant

Grundschuldidaktik bei der Deutschen Bahn

Auf Anraten von Mitpendler Lutz G. aus K. „Bring‘ das doch mal auf feynschliff!„, wollte ich euch folgende Miniatur aus dem ICE 729 nicht vorenthalten:

Unlängst las der Praktikant im Kundenmagazin „DB mobil„, dass zunehmend Quereinsteiger aus Hotellerie & Gastronomie als Zugbegleiter und Servicekräfte bei der Deutschen Bahn arbeiten. An diesem Abend hatte dort ein Herr Dienst, Ende 40, der optisch jedes Klischee, hüstel, vom alternden Flugbegleiter bediente (Habitus, Frisur, Ohrschmuck) und in seiner Jugend sicher nebenberuflich im „TimP“ auftrat.

Er schlendert kontrollierend den Gang entlang, rechts vor mir zückt ein Macht-irgendwas-mit-Medien“-Twen ihr VRR-Jobticket und ich bin sehr, sehr gespannt, wie der Zugbegleiter diese Situation lösen wird…

Die Dame zeigt ihm, sich keiner Schuld bewusst, das VRR-Jobticket.

Er bleibt höchst neutral, sagt: „Was soll ich damit?“

„Das ist mein Fahrausweis.“

„Der gilt hier nicht.“

„Das wusste ich nicht“, die Dame wird hektisch, „ich habe erst vor zwei Tagen meinen neuen Job in Düsseldorf begonnen….“

„Also“, er bleibt ruhig, freundlich und verbindlich und fährt fort:

Mit diesem Fahrschein dürfen Sie nur rote Züge benutzen. Keine weißen Züge. Wir merken uns: Mit dieser Karte nur rote Züge – keine weißen, auch keine weißen mit roten Streifen.

Fantastisch! So hatte ich es noch nie betrachtet und er hatte es miekätzchenesk auf den einfachsten Nenner gebracht! Und auch empfängerorientiert für Pendlerneulinge.

blackmamba_fuer_weisse_zuege

Er zeigt auf meine „Black Mamba“ (Harald Schmidt), nickt, tippt die Dame an, zeigt in meine Richtung und wiederholt:

„Mit dieser Karte dürfen sie weiße Züge benutzen – mit Ihrer nur rote! Schönen Tag noch…“, und geht weiter.

Wer war tief beeindruckt von soviel Didaktik, Langmut und Wissensvermittlung?

Der Praktikant

Telefonierer in der Ruhezone

… was wie ein Bandname einer Neunzigerjahre-Elektronikband deutscher Zunge klingt, ist schlicht und einfach ein Ärgernis im Fernreiseverkehr! Jeder kennt es, das Piktogramm mit dem auf den Mund gelegten Finger, das die Ruhezone ausweist.

Man möchte im ICE noch ein wenig in Ruhe arbeiten oder sich „Software für Snobs“ (vulgo: Bücher) zuführen und dann brüllt ein Ignorant Zellhaufen Mensch ständig ins Mobiltelefon. Sich darüber zu mokieren oder einen Werteverfall anzuprangern, ist in etwa so sinnvoll, wie sich über die englischsprachigen Zugdurchsagen („Zenk ju for träwweling wiff Deutsche Bahn„) lustig zu machen.

Das Nichtbeachten der Ruhezone nervt einfach und stört, gerade weil man noch etwas arbeiten / lesen / schreiben / kontemplieren möchte und gerade deswegen die Ruhezone gebucht hat. Es stört.  Und dann hat man wieder einmal den 200-Phon-Umweltverschmutzer vor sich sitzen und keinen Störsender bei sich:

Was tun?

Höfliche Bitten dies einzustellen, werden zumeist schnippisch beantwortet, geht man zu brachial und meinunsstark vor, hat es einen blogwartesken Beigeschmack. Doch nun hat der Praktikant eine Methode entwickelt, die bisher in hundert Prozent der Fälle (bei zwei Anwendungen: Dienstag im ICE 527 – Fertigstellung einer „Collection für Mailand“ und gestern im ICE 729 „Angebotspräsentation“) funktionierte. Begeistert twitterte ich:

tweet_17122009

Ich ging freundlich zum Telefonierer, wartete ruhig eine Gesprächspause ab und fragte, betont freundlich:

„‚Tschuldigen Sie, darf ich ein Foto von Ihnen machen?“

„Warum?“

„Ach, das ist nur für meinen Blog ‚Menschen, die in der Ruhezone telefonieren!'“.

Empörtes Kopfschütteln und weit aufgerissene Augen des Angesprochenen, ein gemurmeltes “Was soll denn das?” und doch: Danach hörte ich zeitnah ein recht kleinlautes “Du, ich muss Schluss machen!“, während ich zu meinem Sitzplatz zurücktrottete.  Hat jetzt zweimal sehr gut bei deutschen Muttersprachlern funktioniert. Wer ist davon begeistert und vorweihnachtlich gestimmt?

Der Praktikant

Support your local Veedel (II): Adventsmarkt in Kalk!

Wie der Praktikant eben dem „Kalk Blog“ entnahm, beginnt heute wieder der – im letzten Jahr nach langer, hüstel, „Durststrecke“ wieder durchgeführte – Weihnacht Adventsmarkt in Kalk! Direkt an der Kalk Post: Wenn es mal wieder länger bei eben dieser dauert, kann man sich hier zu einem revitalisierenden Glühwein oder heißen Kakao zurückziehen.

Graphik: Köln-Kalk-Blog

Graphik: Köln-Kalk-Blog

In diesem Artikel wird schlüssig und überzeugend dargelegt, warum dieser Weihnachtsmarkt – entschuldigung – warum dieser Adventsmarkt, der Besuch und die Unterstützung nicht nur aus Veedelpatriotismus ein gesellschaftliches Must ist!

Und wer wird sich dort sicherlich auch mal auf ein Getränk und zur Begutachtung der Fahrgeschäfte blicken lassen?

Der Praktikant

European Banker of the Year 2008: Jean-Claude Juncker

Der Praktikant hatte am Dienstagabend das Privileg, der feierlichen Preisverleihung des Titels European Banker of the Year 2008 beizuwohnen. Im Vorfeld war ihm ein wenig flau, befürchtete er doch außerhalb des Congress-Centrums in Frankfurt am Main von Lehman-Geschädigten oder anderen Menschen, die das Bankensystem seit dem Herbst 2008, hüstel, „kritisch begleiten“, nicht sehr freundlich empfangen zu werden. Doch die Wahl zerstreute seine Bedenken: Preisträger ist der wirklich sehr sympathische Herr Juncker, der durch sein Engagement – stellvertretend für die europäischen Finanzminister – zur Rettung des Bankensystems geehrt wurde.


Raumnamen im Congress Centrum Frankfurt am Main

Raumnamen im Congress Centrum Frankfurt am Main

Der richtige Raum der Zeremonie wurde dann nach der Einnahme eines vom Vorjahrespreisträger Jean-Claude Trichet gesponserten Imbisses zeitnah gefunden…


Einzug der Clan Pipers

Einzug der Clan Pipers

Nach dem Einzug der Clan Pipers, einer Dudelsackgruppe aus Frankfurt / M., die den musikalischen Rahmen bot, und ein paar Grußworten von Helga Einecke, Süddeutsche Zeitung, die die Gruppe 20+1 repräsentierte, begann die Laudatio von Jean-Claude Trichet, der auf englisch, französisch und deutsch (!) den Werdegang Junckers lobte, seine beispiellose Karriere und vor allem sein unbedingtes, europäisches Engagement.

Der Preisträger trat danach ans Redepult und eröffnete seine Dankesrede sehr gewitzt mit:

„The German of Jean-Claude Trichet is improving day by day.“

Nach einer Tour d‘ Horizon durch die Monate der Krise auf Deutsch und ein paar Passagen auf Englisch über die Zeit und die Aktivitäten der europäischen Regierungen folgten ein ein paar Anmerkungen darüber, dass die Europäer einfach zusammenhalten müssen, da sie zunehmend weniger Einfluß in der Welt haben: Im Jahr 1900 waren 20% der Weltbevölkerung Europäer, dies schrumpfte im Jahr 2000 auf 11 %, für 2050 werden 7% prognostiziert und im Jahr 2100 werden nur 4 % der Erdbevölkerung Eurpäer sein). Er betonte seine zentrale Forderung, das zukünftige Wachstum in die Rückzahlung der Schulden, die die europäischen Länder machen mussten, zu stecken. Er forderte vehement, die Schulden abzubauen, so bald es möglich sei, 2010/2011 und nicht erst 2015 – wofür es offenen Szenenapplaus gab! Na einer kurzen Zusammenfassung der schwierigen Entscheidungen, die 2008 / 2009 getroffen werden mussten, beendete er ebenso ironisch und doppeldeutig seine Ausführungen: Er verwies darauf, mit dem Vorjahrespreisträger nicht immer einer Meinung gewesen zu sein, diesmal gäbe es aber bei keiner von Trichets Ausführungen eine Widerrede seinerseits und er kam zum Schluss seiner Rede mit dem Ausspruch:

„Jean-Claude, Du warst perfekt!“

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen ;-).

2 x Jean-Claude bei der Preisverleihung!

2 x Jean-Claude bei der Preisverleihung!

Nach der Veranstaltung und dem Auszug der Clan Pipers hatte man noch die Gelegenheit zum Austausch und Netzwerken, u.a. tauschte sich Mario Ohoven mit dem „Europäischen Banker des Jahres 2007“ noch einmal persönlich aus…

Mario Ohoven und der Preisträger Jean-Claude Juncker im angeregten Gespräch.

Mario Ohoven und der Vorvorjahrespreisträger im angeregten Gespräch.

und überzeugte sich hernach – sehr freundlich und angenehm – beim Praktikanten von der Qualität des geschossenen Mobiltelefonfotos.

Alles in allem eine sehr gelungene Veranstaltung! Es hätte so erfreulich bleiben können, wäre nicht danach der Deutsche-Bahn-Faktor zum Tragen gekommen: Hätte, wenn, sollte: Hätte sich die Rückfahrt nach Köln nicht wieder etwas unerquicklich gestaltet (60 Minuten Verspätung, Zwischenhalt in Limburg, Montabaur, Siegburg). Aber für eine solch runde Veranstaltung muss man auch mal Kalamitäten in Kauf nehmen.

 

E kölsch Leed (Karneval in Kölle 2009/2010)

Kölle Alaaf!!!!

… jajaja, und „Halt Pohl“ und „Helau!“, um die größten NRW-Karnevalshochburgen jenseits von Kölle am Rhing abzudecken… Es ist also wieder so weit: Die Session 2010 hat begonnen. Und da möchte der feynschliff-Blog auch auf das Lied von befreundeten Künstlern hinweisen und es empfehlend befördern. Werbung machen für…

„E kölsch Leed“

fabamaxinet

Denn…

Franzuse, Römer, Brunge
Mit Füer un mit Stahl
Üch hammer jet jesunge
Ihr wohrt uns drissejal

To make a long story short: So viele Karnevalslieder mit wirklich anspruchsvollen Texten gibt es nun ja nicht! Deshalb hier der Solitär, der Musik-Tipp für den heutigen 11.11. und den Rest der Session:

Guido Krutwig & Fatal Banal: „E kölsch Leed“. Eine Hörprobe finden Sie [hier].

„Alaaf, Halt Pohl & Helau!“ wünscht

Der Praktikant