UNSER DAVID BOWIE HEISST HEINZ SCHENK!

"DA PACKT EUCH DAS KALTE GRAUSEN / UNSER DAVID BOWIE HEISST HEINZ SCHENK!"

Chefin und Praktikant waren in der David-Bowie-Ausstellung im Hipster-Disneyland, in diesem Berlin. Die fantastische Ausstellung wurde ob des großen Erfolges bis zum 24. August 2014 verlängert.

Die Heinz-SchenkAusstellung war grandios, aber ein knapp zweistündiger Informationsorkan… einfach zu viel von allem! Im wahrsten Sinne des Wortes: überwältigend. Und wenn es nach uns gegangen wäre, hätten es ein paar Bühnenkostüme weniger sein dürfen. Aber das ist die rein subjektive Sicht.

Ansonsten war Berlin ganz untypisch unberlinerisch und zurückhaltend und hat die zwei Jahre von Bowie in der Stadt nicht zu sehr in den Vordergrund gestellt. Überraschend, wenn man mal die gut gepflegten Berlin-Klischees bemühen möchte.

Mein Lieblingsexponat (erinnerte mich frappierend an „Schtonk!“ und den „Original-Führerpopel“) war:

Taschentuch mit Bowies Lippenstiftspuren, 1974

Das war aber nur eine Singularität – die anderen Ausstellungsstücke erzeugten keine Albernheit. Die Textentwürfe, Partituren, Filmausschnitte und LP-Coverentwürfe von Bowie waren sehr, sehr spannend. Was ich überhaupt nicht auf dem Radar hatte, war, dass der Bowie ganz akzeptabel malen kann. Es wurde ein Bild ausgestellt, man merkte, dass Bowie sich zu der Zeit sehr intensiv mit Heckel auseinandergesetzt hatte, „Berlin Landscape with James Osterberg, 1978“, das ich mir sofort ins Wohnzimmer hängen würde.

Wobei der Praktikant gerne ein wenig mehr über die Bowie-Anekdoten gehört hätte, als er mit Iggy Pop 1976 bis 1978 um die Häuser zog. Sie haben den derangierten Herrn Pop in eine Telefonzelle gesteckt und umgekippt. Was ganz schön blöd ist, wenn sie auf die Tür fällt. Sportsfreund Osterberg soll aber extrem ruhig geblieben sein und hat aus der liegenden Zelle, die erstaunlicherweise noch funktionierte, ein Taxi bestellt. Der Taxifahrer soll dann mit Hilfe einer Streifenwagenbesatzung die Zelle wieder aufgerichtet und so Mister Pop befreit haben.

Man könnte ja mit einigem Fug und Recht behaupten, das ewig schlechtgelaunte Endsiebziger-Kalte-Kriegs-Berlin sei die glücklichste Stadt der Welt gewesen, kulturell. Diese Zeit scheint heute weiter weg zu sein als der Ausbruch des 1. Weltkrieges.

Findet:

Der Praktikant.

 

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One Comment

  1. schomb@ sagt:

    Ergänzende Beobachtung: Im Sprengelkiez momentan die neue Trendsportart – Glatze rasieren, in die Sonne stellen, Bier trinken und dies über den Schädel unmittelbar wieder ausschwitzen.

    Im Wedding ist das derzeit stark angesagt.: „Hey, kannste och Spingbrunnen, wa?“