Zeitreise in Buchforst!

Bei einem samstäglichen Spaziergang durch Buchforst flanierten wir durch eine Seitenstraße der „Weißen Stadt“.

Und dann sahen wir ein Grafitto, das mindestens 22 Jahre auf dem Buckel haben muss – eher jedoch aus der Zeit der Stahlkrise und des Arbeitskampfes in Rheinhausen 1987 stammen müsste …

Kohl = Hochverrat an Deutschland! und an die Stahlindustrie!

Ich guckte mich kurz verstohlen um, ob irgendwo Klaus Lage herumschlich. Er war nicht da. Blick nach vorn. Digitale Ablichtung dieser grandiosen Parole. Prüfender Schulterblick. Klaus Lage war immer noch nicht da. Kurz nachgedacht. Muss es nicht „der“ heißen? Also „an der Stahlindustrie“? Egal: Hier hatte jemand eine kristallklare Botschaft und konnte sich nicht mit unnützem Zeug wie Grammatik oder so aufhalten.

Allein für solche Perlen lohnt es sich immer wieder, das rechtsrheinische Köln zu Fuß zu durchstreifen. Man findet immer wieder Neues.

Oder eben Altes.

„Gartenfreunde“

Ein paar unmotiviert spendierte Anführungsstriche (oder „Gänsefüßchen„, wie wir Spätgeborenen sagen) gehen immer. Es gibt so viele tolle Beispiele wie „frischem Teig“ oder „Badehosenpflicht“ Hier ein wunderschönes Beispiel der KGV „Gartenfreunde“ e.V. aus Leverkusen-Opladen:


Und während ich mich so an der Zusendung eines Kollegens („Kollegen’s“) erfreue, fällt mir die höchst inviduelle Schreibweise des Wertmarken-Synonyms auf … Das erinnert mich an einen Nachmittag in Herleshausen bei Halle an der Saale, als ich hungrig war und mir „Snack’s“ angeboten wurden. Es ist wirklich wohlfeil, über „Deppenapostrophe“ zu spotten. Aber ab und an muss es wieder sein.

Oder?

 

 

„Selfie-Wahn macht uns dumm!“

Der Praktikant hat Angst.

Was, wenn Adler-Olsen wirklich recht hat?

Kalker Tagebuch (37)

Gedanken, die sich bei einem Sonntagsspaziergang durch das Veedel aufdrängen:

Ich hoffe sehr, die „Abbruch Profi’s!“ können mehr an der Abrissbirne als am Apostroph. Sonst wird der „Um- und Rückbau“ des ehemaligen Kaufhofs in Kalk wieder für überregionale Resonanz sorgen…

Wobei das Wort „Abrissbirne“ der besseren & flüssigen Lesbarkeit geschuldet ist. Ich lernte im Nachgang durch eine Leserrückmeldung a. a. O.:

Ich widerspreche der Einschätzung, dass es sich um eine Abrissbirne handelt, auf das schärfste. […] Das ist ein Druckluftmeißelhammer (Plural: Druckluftmeißelhammer’s).

Egal wie: Meine Bedenken sind immer noch da. Und sie werden schleichend zu: Befürchtungen. Das Thema Termintreue hierbei völlig ausklammernd.

Heute vor genau vier Jahren: Igor erlöst den Praktikanten!

Udojürgensesk gesprochen: Vier Jahre sind ein Tag! Ich weiß es noch wie heute, wie der Mann, nach dem eine US-amerikanische Hochschule benannt wurde, zum Einwurf geht. Es steht nullzunull, keine Hoffnung, nirgends. Mein Nebenmann, mit Blick auf die lange Rückfahrt nach Hessen, drängt zum Aufbruch, ich quengele „Nein, nein, lass‘ uns nur noch diesen Einwurf abwarten!“, dann ist Hundefußball galore angesagt, der Schnapper der Bochumer vereitelt schon wieder eine Riesenchance, der Ball mutiert durch den Fünfmeterraum, Atemlosigkeit pur… und dann erlöst uns alle Igoooooooooooooooooooooor!

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Was danach geschah, nach dem 1:0 von Igor de Camargo, war der größte Torschrei der Befreiung, den ich bisher im Borussia-Park erlebte. Achtzigjährige tanzten mit ihren Rollatoren auf dem Hartplastiksitzschalen, Emotion, Befreiung. Hoffnung.

Dieses Tor war Keimzelle zum Erfolg des Tandems Favre/Eberl und der ganzen Mannschaft. Niemand konnte in dem Moment ahnen, was da noch kommen würde. Klingt abgedroschen, ist aber so: Selbst beim viertausendsten Mal gucken: GÄNSEHAUT pur.

Der Praktikant sagt noch heute: Danke. Bitte!

Der Sommerbeginn des Schreckens!

Vielleicht ist der feynschliff-Praktikant einfach ein prätentiöser Lümmel. Vielleicht hat er aber auch nur ein feines Auge…

 

Entscheidet doch selbst!

Der Weihnachtsmarkt trotzt der Bombendrohung!

Warum wir Köln lieben? Weil man hier nicht nur Kölsch, sondern auch Glühwein überaus ernst nimmt! Trotz Bombendrohung. Oder anders:

Die City wurde lahmgelegt, der ÖPNV – aber nicht der Weihnachtsmarkt. Weil man in dieser Stadt die richtigen Prioritäten setzt. Da twittert man sich seit Jahren die Finger wund, und der Tweet, der die höchste Viralität seit 2008 erzeugte, ist dieser:

Danke, Köln.

Prokrastination rettet Leben!

… und Satzzeichen den Sinn.

Gedanken eines Fussballehrers:

Wer applaudierte begeistert?

Der Praktikant

Am Heumarkt unseres herrlichen Köln’s!

Eigentlich lockt so ein „Doofen-Apostroph“ keinen Hund mehr hinterm Ofen hervor. Aber wenn es dann noch so „Siebziger“ daherkommt und sich am Heumarkt unseres herrlichen Köln’s befindet – ja dann ist es eine Veröffentlichung wert.


Oder was meint Ihr?