Wortspielhölle Köln!

Dachte man schon im letzten Jahr, es könne nicht noch viel schlechter werden…

becher_ist_das

… so belehrt einen das Karnevalsmotto, das Sessionsmotto für 2011 („Köln hat was zu beaten!“), wieder mal eines Becheren:

koeln_hat_was_zu_beaten

Wer wählt die 555-Humorpolizei?

Der Praktikant

Lesbarkeit von Texten online prüfen

Texte fesseln umso mehr, je interessanter und spannender sie verfasst sind. Eines sollten sie aber gleichzeitig auch sein: leicht verständlich und gut lesbar. Dafür reicht es manchmal schon, wenn man sich den Text selbst laut vorliest oder, noch besser, ein kritisches Publikum zur Verfügung hat.

Man kann die ganze Sache aber auch mathematisch angehen: Auf koolteeth.de werden einige Online-Tools empfohlen, die schnell und kostenlos die Lesbarkeit von Texten prüfen. Zwei der Tools waren mir bisher nicht bekannt und haben mir sehr gut gefallen.

Die Auswertungen der Tools sind nicht unbedingt dazu geeignet, völlig neue Erkenntnisse zu erlangen; interessant sind sie allemal. Dieser Text zum Beispiel hat eine hohe Lesbarkeit und entspricht in etwa dem Niveau einer Boulevardzeitung. Ist doch super!

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Nachsatz vom 16.04.2019: Die Website koolteeth.de ist inzwischen nicht mehr erreichbar, aber eine ähnliche Auswahl an Tools bietet diedruckerei.de.

E kölsch Leed (Karneval in Kölle 2009/2010)

Kölle Alaaf!!!!

… jajaja, und „Halt Pohl“ und „Helau!“, um die größten NRW-Karnevalshochburgen jenseits von Kölle am Rhing abzudecken… Es ist also wieder so weit: Die Session 2010 hat begonnen. Und da möchte der feynschliff-Blog auch auf das Lied von befreundeten Künstlern hinweisen und es empfehlend befördern. Werbung machen für…

„E kölsch Leed“

fabamaxinet

Denn…

Franzuse, Römer, Brunge
Mit Füer un mit Stahl
Üch hammer jet jesunge
Ihr wohrt uns drissejal

To make a long story short: So viele Karnevalslieder mit wirklich anspruchsvollen Texten gibt es nun ja nicht! Deshalb hier der Solitär, der Musik-Tipp für den heutigen 11.11. und den Rest der Session:

Guido Krutwig & Fatal Banal: „E kölsch Leed“. Eine Hörprobe finden Sie [hier].

„Alaaf, Halt Pohl & Helau!“ wünscht

Der Praktikant

 

Literatur-Nobelpreis 2009 für Herta Müller!

… es hat ja schon Tradition, die Entscheidungen der Stockholmer Akademie nicht immer und sofort nachvollziehen zu können.

Und 20 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, mag es – neben der Literatur selbst – Gründe für diese Entscheidung geben. Der Nobelpreis für Literatur geht also an Herta Müller. Aber wie immer sind da auch Menschen, die dieses Votum eben nicht nachvollziehen können und sich zu launigen Stellungnahmen entschließen. In diesem Fall war es Proto-Kommissar Carl, der sich meinungsstark äußerte:

Ich habe bei Böll nicht geweint, ich habe bei Grass nicht geweint, nicht einmal bei Jelinek habe ich geweint. Aber bei Herta Müller, da weine ich. Sie können nicht lesen, diese Schweden. Sie können es einfach nicht. Von Rudolf Eucken bis Herta Müller, sie können es einfach nicht.

Diese Worte lasse ich jetzt erst einmal auf Euch und mich wirken. Und muss mir demnächst mal wieder „Schtonk!“ anschauen.

Wer fordert folgerichtig den Literatur-Nobelpreis 2010 für Joachim Lottmann (für das Gesamtwerk und seine Reiseberichte aus Indien)?

lotte_lottmann

Der Praktikant

Deutschland versus Holland….

Ein Fußballfreund des Praktikanten hat mal wieder ein sehr schönes Bild geschossen:

Foto: Volkhard Patten

Foto: Volkhard Patten

Deutsche Pommes * Frische Fischbrötchen“ versus „leckere Fischbrötchen + holländische Pommes„.

Bei diesem Kulturkampf (hüstel) hat der Konsument, Wanderer und Ausflügler wirklich die Qual der Wahl. Der Fußballfreund schreibt dazu:

Ach ja, hab noch ein Bild [gross hier] für Dich / Euch…. Der ewige Kampf zwischen Deutschen und Holländern….

Ja, auch wenn die korrekte Bezeichnung „Niederländer“ ist, so gilt es doch, sich langsam auf die Weltmeisterschaft 2010 in der Republik Südafrika einzustimmen…. und damit kann man ja gar nicht früh genug beginnen 😉 – es muß ja nicht immer so meinungsstark wie Götz Widmann sein. Und das Dummenapo’stroph von „Uwe“ interessiert nun wirklich auch niemanden mehr, denn das Thema ist wahrlich zu ausgelutscht, meint…

Der Praktikant

Das Bäckerhandwerk dringt mehr und mehr in die Alltagskultur ein!

Gibt es eine „hidden agenda“ des Bäckerhandwerks, die der Praktikant nicht kennt, nicht auf Anhieb durchdringt? Sollte ich mal wieder die Bäckerblume lesen, um á jour zu sein? Mir stellt es sich im Moment so dar, dass das Bäckerhandwerk mehr und mehr in die Alltagskultur eindringt. Während SB-Bäckerei-Ketten wie beispielsweise BackWerk und BillyBack zunehmend den handwerklichen, den traditionellen Bäckern zusetzen und Kunden abnehmen, suchen diese sich scheinbar neue Betätigungsfelder.

Erst kooperieren sie mit dem Finanzministerium und transportieren Botschaften der Regierung mit, nun scheinen sie sich auch noch dem Backsport, ähem, Boxsport zu widmen, zumindest stellt der Videotext der ARD es so dar:

halbschwergewicht

Die ARD hat anscheinend herausgefunden, dass der Boxer Jürgen Brähmer seine Linke in den Backofen legt. Wie ist es sonst zu erklären, dass diese „kross“ geschlagen ist? Was kommt als nächstes? Der Gegner hatte nach dem Treffer ein ganz schönes Teilchen am Auge?! Und: Wer wird versuchen, der Sache investigativ auf den Grund zu gehen?

Der Praktikant

Bild-/ Wortspur: Die Pommesbockwurst mit Brötchen?

Manchmal bin ich mir ja doch unsicher, ob es sich bei Dingen, die sehr ins Auge stechen, um einen Fehler, um etwas „Unfeynes“ handelt, oder ob einfach auf unorthodoxe Art und Weise Aufmerksamkeit erzeugt werden soll. Nach meinem Dafürhalten stimmen Bild und Text hier nicht so recht überein. Will sagen:

Was wird hier angepriesen? Bockwurst mit Brötchen oder doch eine Tüte Pommes Frites?

bockwurst

Während mir die Bild-Wort-Korrespondenz von „Bratwurst mit Brötchen“ (Abbildung nebendran) ein-eindeutig erscheint, zweifele ich ein wenig bei „Bockwurst mit Brötchen“. Ich bin nicht ganz sicher, was beim hungrigen Passanten am Kaufhof in Kalk besser funktioniert: Die Wortspur oder die Bildspur? Oder bin ich einfach nicht werbenah genug und habe den großen Plan dahinter nicht verstanden? Sollen hier ganz einfach durch diese Disharmonie Cross-Selling-Effekte erzielt werden?

Soll die Zielgruppe einfach bewogen werden, Bockwurst mit Pommes Frites und Brötchen zu kaufen? Durch die Interaktion von Bild und Text?

Vielleicht hat die verehrte Leserschaft ja einen Hinweis für mich?

Habe ich einen neuen Werbetrend entdeckt (oder besser: verpasst!) und ihn ganz lapidar intellektuell nicht durchdrungen?! Ich freue mich auf Hinweise und werde das Schild einer Langzeitbeobachtung unterziehen. Und hier weiter darüber berichten.

Kommunikation ohne Kommaregeln

Kommaregeln sind sinnvoll und für eine verständliche Kommunikation nahezu unentbehrlich. Seit Ostern ist dies eine unumstößliche Gewissheit.

Foto: Meinolf Schubert

Kommunikation ohne Kommaregeln

Deklination von Possessivpronomen

Unter Marketing-Aspekten scheint der absichtlich falsche Einsatz der deutschen Grammatik mittlerweile fast Erfolg versprechender zu sein als die korrekte Anwendung. Dass es sich bei diesem Slogan von Dell allerdings um eine geplante Werbestrategie handelte, darf eher bezweifelt werden.

Entdeckt von: Thomas Palmen

Deklination von Possessivpronomen

Heiße Kaka

Die Umgebung der U-Bahn-Station Kalk-Kapelle scheint ein interessantes Pflaster zu sein, zumindest aus sprachpanschender Sicht. An einem Tage schreit einem ein lautes „Danke Föhn!“ entgegen, am anderen wird ein Heißgetränk (?) feilgeboten, das hoffentlich nur das Produkt eines von Lausejungen abgepiddelten „o“-s ist. Hoffe ich zumindest.

Denn folgendes fiel mir – beim Studieren des Speisen-&-Getränkeangebotes des Kiosks – ins Auge:

Heiße Kaka„. Ich rettete mich in ein leise hingemurmeltes: „Honi soit qui mal y pense“. Und stieg nach der Anfertigung des Fotos hinab zur U-Bahn.

Scheinbar war ich nicht der Einzige, bei dem es eine, hüstel, „kognitive Dissonanz“ auslöste, denn der freundliche Kioskbesitzer hat mittlerweile ein „o“ von Hand dort aufgepinselt und damit mein Zu- und Vertrauen in sein Erfrischungsangebot nachhaltig gestärkt! Er hat sich – um es wortspielhöllengemäß zu sagen – richtig Mühle gemacht.

Ich werde auf jeden Fall im Herbst dort mal einen „heiße Kakao“ einnehmen…